Vor einigen Tagen erreichte uns der Hilferuf eines in Hamburg lebenden Syrers, der seinen Bruder nach Hamburg holen möchte: Sonst wird dieser eingezogen und muss töten, um nicht selbst getötet zu werden. Hier könnte er beim Bruder und dessen Familie wohnen, Deutsch lernen, die Schule abschließen, eine Ausbildung machen und sein eigenes Geld verdienen.
‚Das hat der Mitarbeiter Ihnen wohl falsch gesagt….‘ So tönt es plötzlich aus der Innenbehörde: Ab sofort soll die Verantwortung eines Verpflichtungsgebers nicht mehr mit der Anerkennung des Flüchtlings aufhören – bisher war das gängige Praxis. So wird der letzte legale Weg, Syrern den Weg über das Mittelmeer zu ersparen, behördlicherseits verschärft. Menschlich ist anders.
Spiegel Online hat ein informatives Video zu unserer Berliner Schwesterorganisation gedreht:
Videoreportage vom 15.08.2015
Die Anmeldung bei der Krankenkasse in der Geschäftsstelle Barmbek hat gut geklappt. Die Mitarbeiterin füllte geduldig einen langen Fragebogen mit Bashar M. aus. Nun fehlt nur noch ein Stempel der Ausländerbehörde und nach kurzer Prüfzeit gibt es dann die Versichertenkarte!
Obwohl in Begleitung des Vereins bekam Bashar M. bei der Ausländerbehörde dreist die Auskunft: „Hier sind Sie falsch, Sie haben ein Visum und müssen zum Wohnsitzbezirksamt.“ Dort die Info: Nein, definitiv die Ausländerbehörde muss es bearbeiten. Zusätzlich gab es von der wirklich sehr freundlichen Mitarbeiterin ein Schriftstück, welches das belegt. Nächste Woche also nochmal zur […]
Heute wird früh aufgestanden: Um 8 Uhr treffen wir uns in der Ausländerbehörde in der Amsinckstraße um Bashar bei der Beantragung seiner Aufenthaltsgenehmigung zu begleiten. Die Wartezeit könnte länger sein – Picknick wird eingepackt.
Uns ist gerade eine kostenlose Wohnung von 100 qm für die Familie von Bashar M. angeboten worden. Nebenkosten sind zu zahlen. Eine tolle und großzügige Geste, die es möglichen Verpflichtungsgebern hoffentlich erleichert dabei zu sein. Die Chance, Frau und fünf Kinder in das sichere Hamburg zu holen, steigt.
Das Heimweh ist groß. „Wir können nur nachts telefonieren, dann schlafen die Kinder“. Der Vater in Sicherheit in Hamburg, die Mutter mit den Kindern in Istanbul; ohne jedwede Türkischkenntnisse. „Die Kinder fragen immer wieder, aber wir können Ihnen doch nichts sagen“, erzählt uns Bashar. Hoffentlich findet sich jetzt eine Gruppe von Verpflichtungsgebern, die die Familie […]
Heute im Kundenzentrum Hamburg-Fuhlsbüttel: Eine sehr freundliche Mitarbeiterin nimmt den Hamburger Wohnsitz von Bashar M. auf. Er ist als Untermieter bei seinem Verpflichtungsgeber gemeldet. Alles läuft problemlos und zügig. Ein guter Start im Behördenmarathon.
Die Flüchtlingshilfe Harvestehude e.V. und die Flüchtlingspaten Berlin unterstützen uns aktiv und ganz konkret. Vielen Dank dafür. Netzwerke helfen und machen Mut.
